Hochfest Christkönig


Für die Weggemeinschaften und alle Interessierte gibt es hier jede Woche eine kurze Erklärung des Sonntagsevangeliums mit Fragen zum Weiterdenken.

Hochfest Christkönig, 26. November 2023, Mt 25,31–46
Anna Kraml, Fachreferentin Bibelpastoral

Die Evangelien des letzten Monats haben eines gemeinsam: unser Handeln, unser bewusstes Tun, hat Konsequenzen. Sei es das Gleichnis mit den zehn Jungfrauen oder das Gleichnis von den anvertrauten Talenten. In irgendeiner Form spielt immer das aktive Handeln der Menschen und seine Konsequenzen eine Rolle. Um nicht zu sagen eine entscheidende Rolle. So auch im heutigen Gleichnis, das die Einheitsübersetzung als „Gleichnis vom Gericht des Menschensohnes über die Völker" betitelt. Dabei stehen in diesem Gleichnis die sogenannten Werke der Barmherzigkeit im Mittelpunkt.


Die Werke der Barmherzigkeit sind keine Erfindung des Neuen Testaments. Sie gehen bereits auf das alttestamentliche Buch Tobit zurück. Dort heißt es: „In den Tagen Salmanassars tat ich für meine Volksgenossen viele Werke der Barmherzigkeit. Mein Brot hab ich den Hungernden und Kleider den Nackten; und wann immer ich sah, dass jemand aus meinem Volk starb und hinter die Mauer von Ninive geworfen wurde, begrub ich ihn." (Tob 1, 16-17) Im Neuen Testament werden diese Werke ausgeweitet: „Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mir besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen." (Mt 25,35-36) Aus diesen beiden Bibelstellen wurden die sieben „Werke der Barmherzigkeit" zusammengestellt: den Hungernden Essen geben, den Dürstenden Trinken geben, die Fremden aufnehmen, die Nackten bekleiden, die Kranken und die Gefangenen besuchen und die Toten begraben.


Die Werke der Barmherzigkeit, die für mich die zentrale Botschaft des Evangeliums darstellen, lenken unseren Blick von uns weg und auf unsere Mitmenschen hin. Sie rufen uns dazu auf, nicht nur unsere Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen. In unserer modernen Gesellschaft haben wir zahlreiche Wege gefunden, sie zu erfüllen – Spendenaktionen, Geschenkaktionen, ehrenamtliche Besuchsdienste – es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die uns dabei helfen zu helfen. Und dennoch stellt sich mir eine Frage: nehmen wir die Not um uns herum bewusst wahr? Wie oft stellen wir die Frage „Wie geht es dir?" und bekommen eine halbherzige Antwort – sind vielleicht sogar froh, dass unser Gegenüber nicht wahrheitsgemäß antwortet. Wie oft glauben auch wir, dass wir unsere Sorgen und Ängste alleine tragen müssten? Neben den sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit gibt es sieben geistliche Werke der Barmherzigkeit (KK 2447). Sie umfassen beispielsweise das Lehren von Unwissenden, das Trösten von Trauernden oder das Verzeihen. Nicht nur die leibliche Not soll gestillt werden, sondern auch die seelische. Das ist die Quintessenz der geistlichen Werke der Barmherzigkeit und mit diesem Gedanken möchte ich auch diese Hinführung zum Sonntagsevangelium schließen: Wo und wie können wir versuchen die sichtbare und unsichtbare Not unserer Mitmenschen besser wahrzunehmen?

 

Hinführungen der Weggemeinschaften - ein Projekt der missionarischen Pastoral der
Diözese Innsbruck, www.geistreich.tirol

Hier als PDF

Hier zum Nachhören

Kategorie: Hinführung, Lesejahr A

Datum: 26.11.2023

Teilen

Anschrift

Diözese Innsbruck
Pastoraler Bereich ZUKUNFT.glauben
Riedgasse 9-11
A-6020 Innsbruck

 

Öffnungszeiten Büro 
Mo-Di 08:00 - 11:30 Uhr
Mi 13:30 - 16:00 Uhr
Tel.: 0512/2230 9603 

 

 

 

 

Instagram

Infoscreen

Suchen ...

... und finden

GEISTreich - Diözese Innsbruck     
ImpressumLinksammlungDatenschutzKontakt

powered by webEdition CMS