Versöhnungs - Gottesdienst „LOST AND FOUND"


Mittwoch, 23.03.2022, 19 Uhr

Innsbruck, Kirche im Herzen der Stadt

 

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In der Spitalskirche in Innsbruck, der Kirche im Herzen der Stadt, gibt es in zwei Mal im Jahr einen Versöhnungsgottesdienst, in der Advent und in der Fastenzeit. Die Missionarische Pastoral hat die Gestaltung dieser Gottesdienste übernommen und bereitet in einer Gruppe mit engagierten Menschen diese Gottesdienste vor. Es soll ein Raum für unsere Ideen und Kreativität eröffnet werden. Deshalb wurde das erste Treffen mit den Fragen begonnen: „Wo brauche ich Versöhnung? Wer braucht Versöhnung? Wozu braucht es Versöhnung? (global – regional – persönlich – zwischenmenschlich - Schöpfung/Natur - Gott)." In einem Schreibgespräch wurden Begriffe aufgeschrieben, wie Ukraine, Corona, Weltfrieden, Mut, Rituale/Segen, Fundbüro, Schlüssel, Vergebung, dialogisch, Streitkonflikt, Versöhnung mit den eigenen Zielen/Ansprüchen/Erwartungen, Geschichte des Verlierens und Findens, Lost and Found ... Daraus wurden dann die vier Besinnungsteile ausgesucht: Krieg und Frieden, Gemeinschaft, Beziehung und Versöhnung. Als Titel wurde „Lost and Found" gewählt. So konnte sich der Versöhnungsgottesdienst in der Gruppe entwickeln und durch die Beiträge von Lisi, Margret, Wolfgang, Martin entstand dieser Ablauf:

 

Eröffnungslied: Atme in uns Hl. Geist

Eingangsmeditation:
In dieser Stunde,
in diesem Moment,
herrscht Krieg in der Welt,
müssen Menschen
um ihr Leben bangen
in der Ukraine und anderswo;
werden Menschen bedroht
und fliehen im Sudan
und Mali und anderswo,
werden Menschen Opfer
von Anschlägen im Irak;
in Afghanistan und anderswo.
Ihr Schicksal steht uns vor Augen:
Wir denken an die Frauen und Kinder,
aber auch an die Soldatinnen und Soldaten,
die den Krieg nicht gewollt haben
und nun durch ihn zerrieben werden.
Gegen alle Hoffnungslosigkeit
hoffen wir,
gegen alle Fragen und Zweifel
glauben wir,
gegen allen Pessimismus
vertrauen wir auf Gott,
denn er ist
unsre Zuversicht und Stärke,
eine Hilfe in den großen Nöten,
die uns getroffen haben.
(Psalm 46,2-3a)

Begrüßung und Kreuzzeichen
Herzlich willkommen zu dieser Versöhnungsfeier. Schön, dass Sie da sind.
Beginnen wir diese Feier im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
In einer Zeit, die überschattet ist vom Krieg in der Ukraine, von der Aufnahme von Flüchtlingen, von einer Coronakrise, die noch nicht ausgestanden ist, von einer Klimakrise, die uns noch lange beschäftigen wird, sind wir heute zusammengekommen, um miteinander nachzudenken, was wir durch diese Krisen verloren – LOST – haben und was wir dadurch gefunden – FOUND – haben. Dafür nehmen wir uns jetzt Zeit und rufen Jesus in unsere Mitte:

(1) Jesus, du bist der Freund der Armen und der Sünder. Deine Liebe ist größer als unsere Schuld. Herr, erbarme dich unser.
(2) Jesus, du schenkst uns immer neu Vergebung und gibst uns Kraft, einander zu vergeben. Christus, erbarme dich unser.
(3) Jesus, durch dein Beispiel zeigst du, wie Zusammenleben gelingen kann. Herr, erbarme dich unser.

Tagesgebet
Guter Gott, wir haben uns hier versammelt, um über unser Leben nachzudenken, umzukehren und die Versöhnung, die du uns schenkst, anzunehmen. Öffne jetzt unser Herz, damit wir dein Wort hören und aufrichtig und ehrlich zu uns selber sind. Darum bitten wir mit Jesus Christus, unserem Herrn und Bruder, der mit dir lebt und uns liebt in alle Ewigkeit. Amen.

Lied: Bonum est confidere

Evangelium Lk 15,11-32

Predigt (Zeugnis – wann werde ich gefunden von Gott?) Elisabeth

Stille

Besinnung:
Teil1: Krieg und Frieden
Was habe ich durch Krieg und Unfrieden verloren (LOST):
• Meine Souveränität
• Meine Idee von einem friedlichen Europa
• Dass Abrüstung unserer Zeit entspricht
• Dass Aufrüsten nicht mehr zeitgemäß ist

Was habe ich durch Krieg und Unfrieden gefunden (FOUND):
• Bilder des gewaltlosen Wiederstandes
• Menschen, die wieder auf die Straße gehen und sich für etwas einsetzen
• Einigkeit Europas
• Dass Österreich wieder Flüchtlinge aufnimmt, Gastfreundschaft zeigt

Was haben Sie durch die Kriege in der Ukraine und in der Welt verloren - LOST, was haben sie dadurch gefunden – FOUND?

Lied/Musik: Confitemini Domino (3x)

Teil2: Gemeinschaft
Was habe ich durch die Coronakrise verloren (LOST):
• den Zusammenhalt in der Gesellschaft
• Familien wurden auseinanderdividiert
• Berührungsängste wurden aufgebaut
• Leichtigkeit verloren
• Einsamkeit, weil vor allem ältere Menschen keinen Besuch bekommen haben
• Meine Vorstellung, dass ich die ganze Welt bereisen kann

Was habe ich durch die Coronakrise gefunden (FOUND):
• Rückbesinnung auf das Wesentliche
• Rückbesinnung auf Werte
• Stille Zeit
• In Ruhe viele Dinge aufarbeiten
• Zwischenmenschliches bekommt neue Bedeutung

Was haben Sie durch die Coronakrise verloren - LOST, was haben sie dadurch neu entdeckt – FOUND?

Lied/Musik: Confitemini Domino (3x)

Teil3: Beziehung
Was habe ich durch Streit, Neid, Eifersucht, Stolz, Gleichgültigkeit verloren (LOST):
• Friedvolles Zusammenleben
• Glückliches Zusammensein
• Leichtigkeit des Lebens

Was habe ich durch meine Einsamkeit gefunden (FOUND):
• Den Wert von Begegnungen/Beziehungen
• Dass es auf meinen ersten Schritt ankommt
• Den Wert von menschlichem Zusammenhalt und Gemeinschaft
• Dass Versöhnung möglich ist

Wo braucht es in meinem persönlichen Umfeld Versöhnung?
Was könnte ein erster Schritt sein?

Lied/Musik: Confitemini Domino (3x)

Teil4: Versöhnung
Schritte der Vergebung sind nie für jeden gleich, aber es beginnt damit Sich einem Problem mutig gegenüber zu stellen. Versöhnen ist kein Akt der Schwäche, sondern ein Akt der Stärke!

Solche Schritte zur Versöhnung können sein:
• Meinen Gefühlen Raum geben, erst den Schmerz zulassen und dann auch die Wut.
• Ich drehe das Problem einmal um - Ich wechsle die Perspektive
• Ich versuche zu verstehen, warum ich verletzt bin, wie hat es mein Gegenüber erlebt?
• Ich lasse das Geschehene los. Vergebung ist ein therapeutischer Akt. Er tut mir gut. Er befreit mich vom negativen Einfluss derer, die mich verletzt haben. Ich denke nicht mehr darüber nach.
• Wenn etwas Zeit vergangen ist, gelingt es mir vielleicht zu sehen, dass in den Verletzungen auch eine Chance liegt, dass sie mich eine kostbare Erfahrung gelehrt haben.
(vgl. P. Anselm Grün in http://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/31068.html)

Welcher Schritt braucht am meisten Mut?
Wo stecke ich fest, in meinem persönlichen Konflikt?
Traue ich mich loszulassen?
Welche kostbaren Erfahrungen habe ich durch Versöhnung gefunden?

Lied/Musik: Confitemini Domino (3x)

Schuldbekenntnis (gemeinsam):
V: Bekennen wir gemeinsam mit dem Schuldbekenntnis: „Ich bekenne ..."

Vergebungszuspruch: Die Mitfeiernden treten einzeln zum Altarraum vor und bekennen: „Gott, vergib mir, wie auch ich vergebe!"
Darauf folgt der Zuspruch der Vergebung: „Der barmherzige Gott heilt und versöhnt. Er vergebe dir deine Sünden. Geh hin in Frieden." (Dabei wird der/die Gläubige an den Oberarmen genommen und aufgerichtet)
Zuspruch mit Übergabe Schlüssel

Zum Vergebungszuspruch Lied: Nada de turbe / Wait for the Lord

Friedensgruß
Guter Gott, der Friede kommt nicht von selbst. Frieden müssen wir machen. Frieden wollen wir schließen. Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch. Geben wir uns ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung durch einen Blick, ein Zulächeln, ein Nicken.

Fürbitten
Vor Gott, unseren Vater, bringen wir unsere Bitten:
(1) Schenke uns immer wieder die Bereitschaft zu versöhnen und gib uns die Möglichkeit zur Versöhnung auch über den Tod hinaus.
(2) Lass unsere Kirche mutig neue Wege beschreiten, damit die Ansätze von Papst Franziskus weitergetragen werden.
(3) Wir beten für alle Menschen, die unter der Trennung von geliebten Menschen leiden, um Kraft in diesen schwierigen Situationen.
(4) Schenke allen Kindern, besonders denen, die durch Krieg vertrieben werden, Menschen, durch die sie Schutz und Liebe spüren.
(5) Für die vielen Flüchtlinge auf der Welt. Dass sie Heimat finden können, um ein Leben in Fülle führen zu können.
(6) Wir beten für unsere Verstorbenen. Vollende in deiner Liebe, was sie begonnen und wofür sie gelebt haben. Tröste die Trauernden und sei ihnen nahe.

Lassen wir diese Bitten einmünden in das Gebet, in dem die Vergebungsbitte vorkommt und das Jesus uns selbst gelehrt hat:

Vater unser ...

Danklied: Laudate omnes Gentes

Am Ende des Gottesdienstes wünschen wir euch, dass der Schlüssel euch neue Türen zur Versöhnung aufschließt, dass er euch ein Versöhnungsschlüssel sei, den ihr jemanden weitergeben könnt, wo vielleicht das Gespräch noch schwierig ist oder an jemanden, an den ihr jetzt im Gottesdienst besonders gedacht habt. Oder dass der Schlüssel für euch die Türen für Gottes Überraschungen öffnet, wie es folgendes Dankgebet ausdrückt:

Manchmal guter Gott, überraschst du uns.
Wenn wir verzweifelt sind, dann kommt jemand und macht uns Mut.
Wenn wir traurig sind, dann reicht uns jemand die Hand und tröstet uns.
Danke, guter Gott, für deine täglichen Überraschungen. Amen.

Segen:
Bitten wir zum Abschluss dieser Feier um Gottes Segen:
Der Herr segne dich,
er mache dich frei von allen ‚du musst', ‚man tut', den Erwartungen anderer.
Er gebe dir den Mut, deinen eigenen Weg zu gehen.
Er behüte dich und schenke dir jeden Tag einen Schlüssel, der jeden Tag als Geschenk erleben lässt und der die Verbindung zu anderen Menschen gelingen lässt.
Er lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig, er wende dir sein Angesicht zu und schenke dir seinen Frieden.
Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Gehen wir und bleiben wir in seinem Frieden.
Dank sei Gott dem Herrn.

Schlusslied: Bless the Lord

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